Montag, 26. September 2016

Ringkissen aus Seide in Cathedral Window Optik

Zur Hochzeit von unseren Freunden wollte ich gern einen kleinen Nähbeitrag leisten. Die Braut war damit einverstanden und hatte den Wunsch nach einem schönen Ringkissen geäußert. Das ließ sich ja nun von ganz einfach bis wirklich kompliziert umsetzen. Natürlich wurde es kompliziert ;o))

An sich ist es doch gar kein so schweres Unterfangen. Zwei Vierecke, Spitze, Band und anderer Tüddelkram vielleicht noch und gut. Es kommt nur manchmal etwas anders, als man sich das denkt. Cathedral Window in Lindgrün gewann die Gunst der Braut. Und ich habe mir eingebildet, Seide ist das Material der Wahl. Denkste! Aber dazu später noch.

Damit hier nichts, aber auch gar nichts für diesen wichtigen Tag schief geht, habe ich zunächst ein Muster genäht. Aus Patchworkstoffen, und damit habe ich mir auch gleich den Wunsch nach einem Cathedral Window Nadelkissen erfüllt. Ist alles wirklich super toppi gelaufen!

Aber die liebe Seide, die machte mir dann schon beim Bügeln einen Strich durch die Rechnung. Nun hab ich auch das erste Mal vor Seide gesessen und überhaupt nicht mit deren Eigenwilligkeit gerechnet! Wahrscheinlich hätte ich stärken müssen oder so. Zumindest war das Bügelergebnis erstmal so leidlich erfolgreich. Da hätte ich bereits aufmerken müssen. Schließlich ist das akkurate Bügeln die Basis für ein gutes Gelingen.



Da die Seide auch in doppelter Stofflage viel zu transparent und das Bügelergebnis auch nicht unbedingt bündige Kanten hinterlassen hatte, griff ich zu einem Trick, um die Dreiecke auch wirklich weiß hinzubekommen. Aus Satinstoff habe ich mir kleine Dreiecke zum Einlegen unter den Satin geschnitten. Dann kam der große Moment des Kanten umnähens. Herrje, was habe ich geflucht - und das zu so einem Anlass. Im wahrsten Sinne habe ich mich grün geärgert, es wollte einfach nicht! Rutschig und flutschig war das Ensemble. Der Satin war viel zu unflexibil und die Seide das völlige Gegenteil. So habe ich es nicht geschafft, schöne gleichmäßig umgeschlagene Kanten zu schaffen und diese zu festzusteppen.



Die Braut wurde schon einmal informiert, dass sie sich das Ringkissen leider, leider woanders besorgen müsse, denn mein Ergebnis konnte ich beim besten Willen nicht anbieten. Selbst mehrmaliges Auftrennen und neues Absteppen haben nicht wirklich geholfen. Mein Ehrgeiz hat sich der Frustration aber nicht unterworfen und so wollte ich unbedingt dieses Projekt zu einem Ende - jedweder Art - führen.


Damit die Braut nicht denken sollte, ich sei zu selbstkritisch und hätte mich vielleicht gar nicht daran gewagt, habe ich ihr dieses Foto geschickt:


Das Ringkissen für die Trauung wurde also im Internet bestellt, meines sollte ich aber fertig stellen und ebenfalls mitbringen. Hmm, naja, na gut. Den Knopf habe ich noch mit Stoff bezogen und die Bänder natürlich festgenäht. Das Endergebnis sah dann so aus:




Und wer's glaubt oder nicht, zur Trauung hat doch tatsächlich mein Ringkissen (schief und etwas krum, aber doch sehr persönlich und mit viel Herzblut erschaffen) das Rennen gemacht. Das Kaufkissen (muss ja auch jemand mit seinen eigenen kleinen Händen geschaffen haben oder?) hatte zwar wirklich wunderbare Nähte, aber Fehler im Stoff und war daher ausgeschieden.

Deshalb darf das unperfekte Kissen dann doch auf diesen Blog.
Und die Moral von der Geschicht'? Näh' ohne Erfahrung Seide nicht! Cheerioh! ;o)


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